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Tipps & Tricks damit die Tour nicht zur Tortur wird

Tipps & Tricks damit die Tour nicht zur Tortur wird

14. September 2022

Eine gute Nachricht vorweg: Höhenangst genannt auch (Akrophobie) ist eine Angststörung, die sehr hohe Erfolgsquote aufweist, wenn man sie behandeln lässt. Und doch gibt es keine Garantie, denn nicht bei jedem schlägt sie gleich gut an so wie bei mir! Jegliche Therapien ergaben bei mir nicht das gewünschte Resultat. Höhenangst kann man gewiss nicht verallgemeinern, denn nicht bei allen ist sie gleich ausgeprägt, gleich stark und das empfinden bei jedem anders. Am Berg ist es wichtig zu wissen wie stark jemand an Höhenangst leidet. Ein ganz wichtiger Punkt: Wir müssen die Höhenangst annehmen, auch wenn es uns manchmal schwerfällt mit Ängsten umzugehen, auch mit geht das nach 7 Jahren immer noch so.

Doch was gilt es zu beachten bei einer Wanderung oder Bergwanderung?

Auch hier ganz wichtig: Ein gesundes Mass an Angst und Respekt gehört am Berg dazu Denn sie ist eine ganz normale Reaktion des Körpers. Menschen bei denen die Höhenangst (Akrophobie) leicht ausgeprägt ist, haben hohe Chancen sich diese selbst abzutrainieren in ganz kleinen Schritten und viel Geduld, hier macht eine Konfrontationstherapie Sinn.

Menschen so wie ich die eine sehr starke Angst in der Höhe erleben und stark an Höhenangst leiden, rate ich dringendst ab alleine eine Konfrontationstherapie zu machen oder zu experimentieren! Die Gefahr ist einfach zu gross und wenn dann mit einem Therapeuten. Doch auch wir sollten es immer wieder probieren und nicht aufgeben. Ein Beispiel: bei schmalen Pfaden, Felswegen, ausgesetzten Stellen, exponierten Wegen mit Abgründen von mehreren hundert Metern oder bei stark abfallenden Abhänge weiss ich, dass das niemals gehen wird, denn der Sog in die Tiefe löst bei mir ganz schreckliche Dinge aus. Breite Wander- und Bergwege mit einem schrägen Abhang übe und trainiere ich immer wieder, denn auf die Bergwelt möchte ich nicht verzichten. Nur im Tal bleiben wäre mir zu langweilig. Eines will gesagt sein, unsere Touren sind definitiv nicht langweilig und auch wir kommen ins schwitzen. Es ist fast eine Kunst Routen ausfindig zu machen und so abzuändern, dass es für Menschen mit Höhenangst möglich ist zu laufen, ja es macht so richtig Spass und ja sie sind zu finden.

Wie plane ich solch eine Tour?

Planung scheitert meisten schon zu Hause. Das A und O ist richtiges Kartenlesen und für uns Menschen mit Höhenangst eine Übungssache, denn es gibt einiges zu beachten und ist ein bisschen komplex. Ich werde in Kürze ein Video hochladen mit einer genauen Einleitung und Erklärung.

Bei Höhenangst ist es sehr wichtig die richtige Route zu wählen. Hin- und Retour Strecken eignen sich besser als Rundwege denn ihr wisst schon was euch erwartet und könnt jederzeit umkehren.

Zu zweit oder in einer Gruppe klappt es besser, geht mit Menschen die euer Problem kennen und spricht offen darüber. Auch bei uns ist es möglich sich zu steigern, man kann von Mal zu Mal Routen mit mehr Höhe wählen. Wichtig: ehrliche Selbsteinschätzung ist ein Muss und noch wichtiger ist die persönliche Tagesform, denn mit dieser schwankt die Angst ganz erheblich. An belastenden Tagen liegt die Panikzone extrem tief und an guten Tagen staune ich immer wieder selber an mir, wie hoch sie ist.

Und wenn die Angst doch kommt ?!

Atme ruhig und tief.

Pfeifen, laut singen, Wörter wiederholen hilft alles auch ganz gut. Umso besser, wenn der Partner und die Begleitung gleich mitmacht. Nächster Trick: Passage ganz genau anschauen und einen Punkt fixieren, bis dahin gehen und dann entscheiden, ob es geht oder zum Umkehren entscheiden. Bitte vergesst nicht, es geht um euch, es muss euch wohl sein! Hört auf euer Bauchgefühl, denn ihr müsst niemandem etwas beweisen, schämt euch nicht und spricht mit eurer Begleitung darüber. Das schwächste Glied gibt beim Wandern das Tempo vor und sollte Ehrensache sein.

Solltest du es schaffen entspann dich und freue dich darüber, denn du darfst stolz auf dich sein. Du darfst dich aber auch freuen, solltest du das ganze abbrechen, denn eines ist ganz wichtig: Umkehren am Berg ist die grösste Stärke und vielleicht klappt es beim nächsten Mal.

Mir ist es wirklich eine Herzensangelegenheit, denn es gibt so viele Angebote doch keine Nische mit Bergtouren für Menschen mit Höhenangst und dass finde ich so schade und möchte dies ändern.

Also Bergschuhe schnüren und los geht’s 🍀

Hast du dennoch Tipp und Tricks für mich oder sonst einen Kommentar? Dann freue ich mich von dir zu lesen 😃

Herzliche Grüsse
Alexandra und Rene


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